Unique Dog 
Individuelles & gewaltfreies Hundetraining

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit – Hunde im Erwartungsdruck



Glück ist Realität ohne Erwartungen



 Wir Menschen haben meist ganz klare Vorstellungen davon, wie das Zusammenleben mit unserem Hund aussehen soll. Wir wünschen uns eine harmonische Beziehung und einen perfekt angepassten Alltagsbegleiter – wir wissen genau, was wir wollen und was nicht.

Gleichzeitig sind in Zeiten von Social Media zahlreiche Informationen und Ratgeber zur Hundeerziehung allgegenwärtig.
Es scheint, als gäbe es eine klare Anleitung für den „perfekten“ Hund.

Perfektion auf vier Pfoten! 

Doch diese Fülle an Tipps erzeugt vor allem eines: Druck!
Der Hund soll funktionieren – am besten sofort.

Die Erwartungen an ihn steigen: 
„Gut erzogenen“ soll er sein, „kein Beller“, kein Hund, der „kläffend in die Leine springt“. Er soll kommen, wenn man ihn ruft, im Kaffeehaus ruhig unter dem Tisch liegen, nicht am Gartenzaun randalieren und bloß niemanden anspringen. Zudem möchte man selber „kein Futterautomat sein“. Der Hund soll einfach verstehen, was er darf und was nicht und sich perfekt in unseren Alltag einfügen. 

Wir übertragen unseren Hunden somit eine enorme Verantwortung: Sie sollen unser Leben in jeglicher Hinsicht bereichern und uns glückliche Momente bescheren.



Fair? 

 Allerdings vergessen wir dabei oft eines: Wie unnatürlich viele dieser Anforderungen für unsere Vierbeiner eigentlich sind.
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Die Erwartungen an sie sind oft meilenweit von der Realität entfernt – und häufig auch von dem, was Hunde überhaupt leisten können.

Welcher Hund will schon von sich aus an lockerer Leine laufen, anstatt frei und nach Herzenslust seine Umwelt zu erkunden? Auch das ruhige Warten im Restaurant, das Ignorieren anderer Hunde oder das Tolerieren von Passanten am Gartenzaun - all das ist für viele Hunde keine Selbstverständlichkeit.

Unser Wunsch nach einem „funktionierenden“ Hund stößt also schnell an Grenzen.

Hinzu kommt: Kein Hund ist wie der andere. Jeder bringt eigene Bedürfnisse, eine individuelle Persönlichkeit und spezielle Herausforderungen mit. Was bei dem einen problemlos klappt, stellt den anderen womöglich vor große Schwierigkeiten. Der eine findet Spuren von Hase und Reh eher uninteressant, während der andere bei Wildspuren bellend in der Leine steht. Der eine bleibt völlig gelassen in seinem Körbchen liegen, egal wer an der Haustür klingelt. Der andere (mein Mailo 😉) verbellt schon die Maus am Gartenzaun. Auch die Vergangenheit eines Hundes spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie gut er mit seiner Umwelt zurechtkommt. Bestehende Ängste oder Stress in bestimmten Situationen führen schnell zu Überfoderung.

Das gemeinsame Zusammenleben kann sich daher je nach individueller Persönlichkeit des Hundes leichter oder schwieriger gestalten. Ein Patentrezept, um sie zu trainieren gibt es nicht! 



 

Realität trifft Erwartung!

Erwartungen sind daher von Zeit zu Zeit einfach echt doof und sie stehen einer guten Beziehung und einem harmonischen Zusammenleben oft im Wege.

Nämlich immer dann, wenn sich die Realität nicht mit dem schicken Skript in unserem Hirn deckt und der eigene Hund Verhaltensweisen zeigt, die nicht zu unseren Vorstellungen passen.

➡️ Und dann folgt eins: nämlich Enttäuschung. Und die hat gerne Frustration im Schlepptau!
Beides macht schlechte Laune und belastet eure der Beziehung. 

Es geht hier nicht darum, keine Ziele zu haben, nicht zu trainieren und alles laufen zu lassen.
Es geht darum, flexibel zu bleiben, empathisch zu handeln und seine Erwartungen zu überdenken. Man will ja schließlich keine schlechte Laune haben 😉.


Erwartungen loslassen - Verbindung gewinnen!

Ich selbst hatte früher klare Vorstellungen davon, wie mein Leben mit Hund aussehen sollte. Bücher wurden gelesen, Trainingspläne gemacht – alles war durchgeplant. Die Folge war Enttäuschung pur, wenn etwas nicht so lief, wie ich es mir ausgemalt habe.
👉🏼Nicht gut: weder für mich noch für meinen Hund.

Ich durfte aber lernen, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Nämlich aus der meines Hundes.

Was sich dadurch verändert hat?
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Ich trainiere nicht mehr, damit MEIN Bedürfniss nach einem "wohlerzogenen Hund" erfüllt wird - Training ist nun dazu da, um meinem Hund zu helfen, mit der Welt besser klarzukommen. Ich möchte, dass er Situationen, die für ihn schwierig sind, gelassen meistert, damit es vor allem IHM damit besser geht.❣️

Ich habe meine Erwartungen an ihn angepasst und bleibe (meistens) cool, wenn’s mal nicht so läuft, wie ich mir das vorgestellt habe.



Loslassen lernen – Raum schaffen für das, was wirklich zählt

 Erwartungen versperren dir den Blick auf die schönen Momente mit deinem Hund, auf das, was ihn so einzigartig macht. 
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Also lass los, was nicht wichtig ist, passe deine Ziele an und wirf unrealistische Erwartungen an deinen Hund über Board.

Keiner sagt, dass das leicht ist – es erfordert Selbstreflexion und die Bereitschaft, seine bisherigen Verhaltensmuster zu hinterfragen, offen für Veränderung im Umgang mit dem Hund zu sein und sich von der Vorstellung zu lösen, dass alles perfekt sein muss. Das ist weder realistisch, noch notwendig. 

Das Leben unserer Hunde ist so kurz. Viel zu kurz für ständigen Erwartungsdruck. Bevor es um Sitz, Platz und Co. geht braucht es Vertrauen und echtes Miteinander. Ändere den Fokus, steig aus, aus dem Teufelskreis von Erwartungen und Frustration und lass Leichtigkeit in euer Leben. Du wirst staunen, wie viel Wunderbares stattdessen sichtbar wird – und manches ist vielleicht schöner, als du es dir je vorgestellt hast.

Nur, wenn wir bereit sind, unseren Hund mit all seinen Stärken, Schwächen und Eigenheiten zu verstehen, entsteht eine ehrliche, vertrauensvolle Verbindung zu ihm.

Und das lohnt sich.
Wirklich.❤️

 

 


 


 
 
 
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