Empathie bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft sich in jemanden hineinzuversetzen. Unsere Hunde zeigen uns oft auf beeindruckende Weise, wie sehr sie in der Lage sind, Emotionen ihrer Bezugspersonen zu erkennen, Stimmungen zu spüren und unmittelbar darauf zu reagieren. Oft spiegeln sie uns mehr, als uns bewusst ist: unsere Energie, unsere innere Haltung unsere Ängste.
Doch wie oft nehmen WIR uns wirklich Zeit, die Gefühle unserer Hunde zu verstehen? Wie steht es um die Fähigkeit von uns Menschen, unseren Hunden mit Empathie zu begegnen? Haben wir überhaupt die Bereitschaft dazu?
Ich erkenne in letzter Zeit einen Trend hin zu Erziehungsmethoden, die auf Druck und Bestrafung basieren. Offenbar sind Menschen wieder vermehrt bereit, aversive Maßnahmen zu ergreifen, also Dinge zu tun, die den Hund einschüchtern, ihn erschrecken oder Schmerzen verursachen anstatt sich empathisch zu zeigen und sich in ihren Vierbeiner hineinzuversetzen. Ein unglaublich beunruhigender Trend.
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Hunde spüren, ob wir sie wirklich wahrnehmen – ob wir sie sehen, mit all dem, was sie ausmacht. Wenn wir lernen, mit unseren Herzen zu sehen, nehmen wir Hunde als fühlende Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen, Emotionen und Grenzen wahr.
Es geht dabei um weit mehr als Technik, Erziehung oder Training. Es geht darum, Beziehung zu gestalten, zu begleiten und zu unterstützen. Nur so entsteht Vertrauen. Und aus Vertrauen wächst ein tiefes Miteinander, das weit über Signale und Kommandos hinausgeht. Wer seinen Hund wirklich sieht und versteht, wird erleben, wie aus Training echte Teamarbeit und aus dem Hund ein echter Partner wird.
Empathie ist somit der Schlüssel zu einer tiefen, ehrlichen Verbindung. Sie beginnt dort, wo wir anfangen, wirklich hinzusehen und zuzuhören. Denn am Ende geht es nicht darum, dass der Hund „funktioniert“. Es geht darum, dass er sich verstanden, sicher und geliebt fühlt.
Und vielleicht ist genau das das größte Geschenk, das uns Hunde machen: Sie lehren uns, mit dem Herzen zu sehen.